Beiträge

Hier finden sich kurze Beiträge von fachlich ausgewiesenen Expertinnen und Experten zu grundsätzlichen Fragen und zu aktuellen Debatten. Auch Rezensionen zu einschlägigen Veröffentlichungen.

Marcus Friedrich

Viele Texte beginnen mit einer Fußnote wie „Aus Gründen der Verständlichkeit werden im Folgenden nur maskuline Formen verwendet, Frauen und andere Geschlechter sind aber selbstverständlich mitgemeint“ (Braun et al. 2007). Diese Aussage wird oft wiederholt, aber stimmt sie auch? Sind Texte mit ausschließlich maskulinen Formen wirklich verständlicher als Texte in geschlechtergerechter Sprache?
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Magnus P. Ängsal

Beim Gendern von Texten ist die Frage der Referenz ganz zentral. Unter Referenz ist die konkrete Bezugnahme auf beispielsweise Personen mithilfe eines sprachlichen Ausdrucks zu verstehen. Unterschiedliche sprachliche Ausdrücke gehen dabei mit unterschiedlichen gedanklichen Konzepten - oder: Bedeutungen - einher. So unterscheiden sich diesbezüglich etwa geschlechtsneutrale Formen wie Studierende von Geschlechtsidentitäten hervorhebenden Formen wie Student*innen. Deswegen ist beim Referieren die Frage zu stellen, welche Bedeutungsinhalte zentral und somit durch die gewählte sprachliche Form herauszustellen sind.
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Sina Lautenschläger

Lautenschläger erklärt, wie sprachlich vermittelte Geschlechterstereotype funktionieren und analysiert werden können. Sie wählt als Beispiele das Stereotyp von Frauen als Mütter samt dem dazu komplementären Stereotyp von Männern als Nicht-Väter, die sie in Pressetexten zwischen 1984 und 2012 aufzeigt. Diese geschlechtsspezifischen Stereotype vermitteln unbewusste Annahmen darüber, wie Männer und Frauen sein können, dürfen, wollen oder auch sollen. Erwerb und Anwendung von Stereotypen sind unbemerkt ablaufende Prozesse, die sich aber durch die Feststellung sprachlicher Muster identifizieren lassen. Derartige Stereotype verfestigen soziale Normen und können auch Instrumente mehr oder weniger verdeckter sprachlicher Diskriminierung sein. Die Autorin plädiert für einen bewussten und reflektierten Sprachgebrauch als Grundlage für einen offeneren Umgang miteinander.
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Daniel Elmiger

Geschlechtergerechte Sprache im Französischen: 
nichtsexistische, geschlechtsneutrale oder inklusive Sprache?
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Marianne Grabrucker

Glottisschlag – Sternchen – dash – slash – etc., etc. … Nicht nur in Deutschland plagen wir uns mit dieser Frage. In Paris nennt sich dieser „Kulturkampf“ Ecriture Inclusive.
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Damaris Nübling

Als Ausgangspunkt für die gegenwärtige Debatte für und gegen geschlechtergerechte Sprache bietet sich der im März 2019 vom „Verein Deutsche Sprache (VDS)“ lancierte Aufruf „Schluss mit dem Gender-Unfug“ an.
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Damaris Nübling

Bei der gegenwärtigen Kontroverse darüber, ob sprachliche Geschlechtergerechtigkeit nötig oder möglich ist und wie man sie ggf. realisiert, ist man immer auf den gegenwärtigen Sprachzustand fixiert, der als unveränderlich postuliert wird. Interessanterweise bemühen viele – allen voran der Verein Deutsche Sprache (VDS) –, die sich gegen geschlechtergerechtes Formulieren wenden, die Sprachgeschichte so darzustellen, dass es das, wofür sie selbst plädieren, schon immer gegeben habe, dass Sprache somit stabil und unveränderlich sei, ja dass man ihr sogar Gewalt antue, würde man sie an neue Erfordernisse anpassen.
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Christine Ivanov & Gabriele Diewald

Ein Diskussionsfeld rund um das Thema geschlechtergerechte Sprache entsteht oft im Zusammenhang mit den Begriffen „Genus“, „Sexus“ und „Gender“. Daher ist es sinnvoll, sich zunächst mit der Definition und Abgrenzung der Begriffe zu befassen.
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Stephanie Lieboldt

Die Frage nach der sprachlichen Markierung von Geschlecht ist eine wichtige und wahrscheinlich auch erstrangige. Darauf aufbauend sollte jedoch in einem zweiten Schritt die Überlegung folgen, welche Eigenschaften in Form von Adjektiven mit Personen eines bestimmten Geschlechts assoziiert und welche Genderstereotype in diesem Zuge aktiviert werden.
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Gabriele Diewald

Das sogenannte generische Maskulinum ist keine grammatische Regel des Deutschen. Es handelt sich um eine Gebrauchsgewohnheit bestimmter Maskulinformen zur Personenreferenz, die auf alten patriarchalischen Haltungen aufsetzt und eindeutig diskriminierend ist.
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